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Unsere U 16 Spielgemeinschaft gewinnt in der Kärntner Landeshauptstadt auf äußerst kuriose Art und Weise.
Die Vorzeichen vor diesem Spiel sprachen eindeutig für Austria Klagenfurt. Der Meister der Leistungsgruppe war die einzige Mannschaft, die sich unser Team im Herbst geschlagen geben musste und das gleich zwei Mal. Zudem musste das Trainergespann Toni Leitner und Roman Mühlmann auf den in Treibach verletzten Julian Moser verzichten, der sich eine Knochenabsplitterung sowie einen Bänderriss im Ellenbogen zuzog und daher am Dienstag operiert wurde. Weiters fehlten auch der Doppeltorschütze der Vorwoche, David Franz, aufgrund einer Erkrankung und Florian Unterweger, der an diesem noch Schirennen bestritt, mit der Chance sich für das Nachwuchsnationalteam zu qualifzieren.
Dafür kehrte Matthias Mühlmann nach einer Verletzung wieder in den Kader zurück. Außerdem kam Jonathan Panzl erstmals zum Einsatz. Dieser besucht die Akademie des Kärntner Fußballverbandes und wechselte im Winter von seinem Stammverein Matrei nach Tristach und steht unserer Mannschaft zur Verfügung, wenn es mit den Spielterminen der Toto Jugendliga vereinbar ist.
Die Charakteristik des Spiels war gleich in den ersten Minuten zu erkennen. Die Heimmannschaft hatte mehr Ballbesitz und kontrollierte die Partie. Unsere Truppe war aber taktisch hervorragend darauf eingestellt und stand in der Defensive sehr kompakt. Dadurch kamen die Klagenfurter selten in den Strafraum und hatten folglich auch keine großen Torchancen. So wurde unser Torhüter Bernhard Leitner nur mit Weitschüssen beschäftigt. Beschäftigt in dem Sinne, als dass diese Schüsse überwiegend unter dem Motto 'Hoch und weit' standen, nämlich aus sehr weiter Entfernung sehr hoch drüber oder sehr weit daneben. Folglich durfte unser Goalie immer wieder den Ball irgendwo außerhalb des Spielfeldes holen, um diesen mittels Abstoß wieder ins Spiel zu bringen. Diese Aufgabe löste er gewohnt souverän. Falls der Ball doch einmal den Weg Richtung Tor fand, fehlte es aber an Schärfe, sodass sich der Schlussmann in diesem Fall nicht sonderlich bemühen musste.
Offensiv war unsere Truppe jedoch praktisch nicht vorhanden und tauchte auch nicht im gegnerischen 16-Meter-Raum auf. So plätscherte das Spiel ohne wirkliches Highlight dahin. Doch dann kam die 27. Spielminute. Offenbar eingelullt von der konzentrierten Spielweise unserer Mannschaft unterlief einem gegnerischen Innenverteidiger ein katastrophaler Fehlpass vor dem eigenen Strafraum. Dies führte dazu, dass Manuel Schranzhofer plötzlich mutterseelenalleine vor dem völlig verdutzten Tormann der Austria stand und den Ball unhaltbar an diesem vorbei zum 0:1 ins Tor schob.
Die Gastgeber wurden nun etwas munterer und fanden quasi postwendend eine hervorragende Ausgleichsmöglichkeit vor, jedoch war der Schuss aus zirka elf Metern einmal mehr harmlos. Auch in der verbleibenden Zeit bis zur Halbzeitpause war etwas mehr Nachdruck Richtung Bernhard Leitner zu erkennen, aber unsere Mannschaft rettete den Vorsprung durch beherzten Kampf in die Kabine.
Der Klagenfurter Trainer fand in der Pause wohl deutliche Worte für seine Mannschaft, da diese nach Wiederanpfiff deutlich zielstrebiger agierte und unser Team noch mehr in die Defensive drängte. Daraus resultierten auch mehrere hervorragende Torchancen, die aber alle durch unseren zwölften Mann namens Glück zunichte gemacht wurden. Dieser agierte an diesem Tag in Hochform und hätte sich eine Berufung ins Team der Runde verdient.
Erst in den letzten zwanzig Minuten kam unsere Mannschaft wieder sporadisch in die Nähe des gegnerischen Strafraums, ohne dass man jedoch von einem kontrollierten Angriff, geschweige von einer Tormöglichkeit sprechen könnte. Doch dann kam die ominöse 83. Spielminute. Ein hoher Abschlag aus der Defensive landet auf der linken Seite knapp vor dem Strafraum bei Samuel Bachmann. Bei dessen Versuch den Ball anzunehmen wird er gefoult und der Ball vom Klagenfurter Verteidiger in diesem Zuge ins Seitenaus befördert. Der Schiedrichter sah aber überraschenderweise keine Regelwidrigkeit und entschied auf Einwurf für unserer Spielgemeinschaft. Der anschließende Einwurf auf Jonathan Panzl brachte diesen in den Strafraum und beim Versuch, den Gegenspieler zu düpieren, wurde er im Bereich des Sechzehnerecks zu Fall gebracht. Diesmal zögerte der Schiedsrichter keine Sekunde und zeigte völlig zu Recht auf den Elfmeterpunkt. So wurde aus der unmittelbar vorhergehenden Fehlentscheidung des Unparteiischen ein großer Vorteil, denn wer weiß was aus einem Freistoß geworden wäre. Samuel Bachmann trat zum Strafstoß an und verwertete diesen mit einem präzisen Flachschuss in die linke Ecke souverän.
Die sichtlich ratlosen Klagenfurter versuchten in den verbleibenden knapp zehn Minuten nochmals Druck zu machen. Allerdings hatte man das Gefühl, dass das Spiel noch neunzig Minuten dauern hätte können, ohne dass sie den Ball ins Tor bringen hätten können. Eher wäre wohl aus dem Nichts ein weiterer Treffer für die Auswärtsmannschaft gefallen.
Man könnte jetzt natürlich behaupten, dass der Sieg aufgrund der spielerischen Überlegenheit und des Chancenverhältnisses unverdient war. Andererseits kann man auch sagen, dass unsere Mannschaft tapfer gekämpft hat, das vielzitierte Glück des Tüchtigen hatte und ihr Potential optimal ausgeschöpft hat. Genau genommen hatte man eigentlich eine Chancenauswertung von 200 Prozent, da man sich keine Torchance erspielte und trotzdem zweimal traf. Aus dieser Sicht kann man den Sieg auch wieder als verdient einstufen. Welchem Standpunkt man sich letztlich anschließt, liegt ihm Auge des Betrachters, ändert aber letztendlich nichts am Ergebnis.
Wie auch immer, es gilt jetzt am Boden zu bleiben, wartet doch bereits nächstes Wochenende die nächste große Herausforderung, nämlich das Auswärtsspiel beim Meister der Leistungsgruppe 1. Das ist niemand geringerer als die Alterskollegen des Bundesligisten Wolfsberger AC.